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Freitag, 14. Dezember 2012

Januar

Ist der Winter in Wirklichkeit eine Sprache?
Neuschnee treibt über die Fahrbahnen
wie scharfe kleine Konsonanten
und weiche Schneewehen plustern sich auf
zu Vokalen in einer übertriebenen Rhetorik.

Die Oberfläche des Harschschnees will Glas werden,
am liebsten im Mondschein gesehen,
will Spiegel werden, schafft es aber nicht richtig
hinein in die dunkelblaue Partitur des Winters
wo ein verirrter Eisfleck

Satzzeichen zwischen die Wörter setzt


(Lars Gustafsson, aus dem Schwedischen von Verena Reichel)

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